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Was gilt als grenzbebauung Niedersachsen?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was gilt als grenzbebauung Niedersachsen?
  2. Wie weit muss der Abstand zum Nachbargrundstück sein?
  3. Was darf der Nachbar an der Grenze bauen?
  4. Wie groß darf ich ohne Baugenehmigung in Niedersachsen bauen?
  5. Was zählt alles zur grenzbebauung?
  6. Wie nah darf man an die Grundstücksgrenze bauen Niedersachsen?
  7. Was muss ich als Nachbar dulden?
  8. Kann Nachbar grenzbebauung verhindern?
  9. Wann ist ein Schwarzbau verjährt?
  10. Wie nah darf man ein Carport an der Grundstücksgrenze stehen?
  11. Was muss der Nachbar dulden?
  12. Ist es erlaubt Nachbarn zu beobachten?
  13. Kann ich meinen Nachbarn verbieten mein Grundstück zu betreten?
  14. Wann verjährt illegaler Bauen ohne Genehmigung?
  15. Wie hoch darf eine Mauer ohne Genehmigung sein?

Was gilt als grenzbebauung Niedersachsen?

Die Regelungen zu Grenzbebauung und Baugenehmigung in Niedersachsen finden Sie in der Niedersächsischen Bauordnung.

Wie weit muss der Abstand zum Nachbargrundstück sein?

Der Knallerbsenstrauch am Maschendrahtzaun ist wohl der medienwirksamste Fall eines Nachbarschaftsstreits, bei dem es um verletzte Grundstücksgrenzen ging. In diesem Ratgeber gehen wir zwar nicht auf die Bepflanzung ein, widmen uns dafür umso ausführlicher der Grenzbebauung und ihrem Konfliktpotenzial. Wir bringen Ihnen die gesetzlichen Regelungen näher, erläutern Abstandsflächen sowie Bestandsschutz und gehen gezielt auf häufige Problembauten wie Carport, Garage und Gartenhaus ein.

Der Knallerbsenstrauch am Maschendrahtzaun ist wohl der medienwirksamste Fall eines Nachbarschaftsstreits, bei dem es um verletzte Grundstücksgrenzen ging. In diesem Ratgeber gehen wir zwar nicht auf die Bepflanzung ein, widmen uns dafür umso ausführlicher der Grenzbebauung und ihrem Konfliktpotenzial. Wir bringen Ihnen die gesetzlichen Regelungen näher, erläutern Abstandsflächen sowie Bestandsschutz und gehen gezielt auf häufige Problembauten wie Carport, Garage und Gartenhaus ein.

Wie hoch eine Grundstücksgrenze sein darf, ist im Baugesetzbuch in Kombination mit den Landesbauordnungen und dem Nachbarschaftsrecht geregelt.

Was darf der Nachbar an der Grenze bauen?

Die Grenzbebauung mit einem Zaun, einer Mauer oder einem Gebäude erfordert grundsätzlich die Einhaltung der gesetzlichen Abstandsflächen sowie eine Genehmigung der Baubehörde – ansonsten droht ein Bußgeld wegen Bauen ohne Baugenehmigung. Es gibt jedoch Ausnahmen. Carports, Garagen und Gartenhäuser können ohne entsprechenden Abstand gebaut werden, sofern die Höchstmaße des jeweiligen Bundeslandes nicht überschritten werden.

Weitere Ausnahme: Hat der Nachbar an seiner Grenze gebaut, dürfen Immobilien besitzende Personen ihrerseits in gleichem Maße an der Grundstücksgrenze arbeiten.

Wie groß darf ich ohne Baugenehmigung in Niedersachsen bauen?

Kleinere oder baurechtlich weniger bedeutsame Bauvorhaben, die in § 60 NBauO sowie dessen Anhang aufgeführt sind, dürfen ohne Baugenehmigung oder Bauanzeige ausgeführt werden. Auch ein Anzeigeverfahren nach § 62 NBauO ist nicht erforderlich.

Auch verfahrensfreie Baumaßnahmen müssen den Anforderungen des öffentlichen Baurechts entsprechen. Die Höhe von Einfriedungen kann z. B. durch eine Ortssatzung beschränkt sein. Bei Abstellschuppen müssen z. B. Abstandsvorschriften oder Festsetzungen eines Bebauungsplanes beachtet werden. Außerhalb von Ortschaften sind auch genehmigungsfreie Gebäude z. B. für Freizeitaktivitäten unzulässig.Verantwortlich für die Einhaltung des Baurechtes ist hier allein der Bauherr.Die Abgrenzung von verfahrensfreien Bauvorhaben zu genehmigungspflichtigen Bauvorhaben ist oft nicht einfach. Im Zweifel wenden Sie sich an Ihre Bauaufsichtsbehörde.

Was zählt alles zur grenzbebauung?

  • 11 Minuten Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

  • Bauen an der Grundstücksgrenze ist rechtlich klar geregelt
  • Das Errichten von Bauwerken an der Grenze ohne Einhaltung von gesetzlich festgelegten Abstandsflächen zur Grundstücksgrenze hin wird als Grenzbebauung bezeichnet. Solche Grenzbebauungen sind gesetzlich reglementiert, da jeder Eigentümer aus unterschiedlichen Gründen Abstand zum Nachbarn haben möchte, bspw. zwecks Privatsphäre, ausreichende Besonnung und Belichtung des Grundstücks sowie zum Schutz bei Bränden. So soll verhindert werden, dass Gebäude unkontrolliert so nahe an das Grundstück des Nachbarn gebaut werden, dass dessen Grundstück und darauf stehende Gebäude übermäßig beschattet und optisch eingeengt werden.  

    Ausnahmsweise erlauben die Landesregelungen der jeweiligen Bundesländer aber sog. einseitige Grenzbebauungen, indem ein Bauvorhaben an der Grenze gestattet wird, ohne zugleich zwingend für das Nachbargrundstück eine entsprechende Bebauung vorzuschreiben. Hierbei handelt es sich aber um gesetzliche normierte Ausnahmen.  

    Wie nah darf man an die Grundstücksgrenze bauen Niedersachsen?

    Das Wohnhaus, die Garage aber auch das Gartenhäuschen oder die Terrassenüberdachung dürfen nicht überall gebaut werden. In vielen Fällen müssen Abstandsflächen eingehalten werden, in anderen Fällen wird die Grenzbebauung genau reglementiert. Was Bauherren – und ihre Nachbarn – dürfen, und was nicht.

    • Mindestens 3 Meter Abstand zum Nachbarn – das ist in Deutschland Standard.
    • Unterschreiten Bauwerke diese Abstandsflächen, ist von Grenzbebauung die Rede, die nur in bestimmten Fällen gestattet ist.
    • Die genauen Regelungen stehen in den Landesbauordnungen, dem Nachbarschaftsrecht und in Bebauungsplänen.
    • In vielen Fällen muss der Nachbar seine Zustimmung zur Grenzbebauung geben.

    Wer ein Haus bauen will, muss zahlreiche Vorschriften beachten. Einige davon beziehen sich auf die erforderlichen Abstände, die Bauwerke auf einem Grundstück zum Nachbarsgrundstück aufweisen müssen. Die vorgeschriebenen Mindestabstände dienen dazu, den Brandschutz zu gewährleisten und eine gewisse Wohnqualität in Form von Lichteinfall oder Sichtweite zu ermöglichen. Die grundlegenden Regelungen finden sich in den Landesbauordnungen und dem Nachbarschaftsrecht.

    • Das Wichtigste in Kürze:
    • Bauordnung: Regeln für Abstandsflächen und zur Grenzbebauung
    • Beispielrechnungen: So wird die Abstandsfläche berechnet
    • Das 16-Meter-Privileg
    • Die wichtigsten Regeln im bundesweiten Überblick
    • So regelt der Bebauungsplan die Grenzbebauung
    • Abstandsflächen für Garagen, Gartenhaus und Gartenmauern
    • So regelt das Nachbarschaftsrecht die Grenzbebauung
    • Ausnahmen von Abstandsflächen
    • FAQ

    Die Bundesländer haben eigene Bauordnungen, die sich aber in weiten Teilen ähneln. Sie sehen gewisse Abstandsflächen zwischen Bauwerken vor, die nicht bebaut werden dürfen. So legt das Baurecht Folgendes fest:

    • Die Abstandsfläche eines Gebäudes erstreckt sich über die volle Breite einer Fassade.
    • Der mindestens einzuhaltende Abstand entspricht der Gebäudehöhe, multipliziert mit einem Wert zwischen 0,25 und eins, je nach Bundesland und der Frage, ob sich das Grundstück im Kerngebiet oder am Rand einer Kommune befindet.
    • Der Mindestabstand beträgt in der Regel zweieinhalb bis drei Meter.

    Auf dem bayerischen Land wird die Gebäudehöhe mit dem Wert eins multipliziert. Im einfachsten Fall heißt das, dass ein Haus mit Flachdach und einer Höhe von sechs Metern eine Abstandsfläche von ebenfalls sechs Metern über die volle Breite der Fassade benötigt. In Kerngebieten in Hessen beträgt der Faktor lediglich 0,4 und so würden theoretisch 2,40 Meter ausreichen. Doch das Bundesland hat einen Mindestabstand von drei Metern festgelegt.

    Was muss ich als Nachbar dulden?

    Das Nachbarrecht oder Nachbarschaftsrecht regelt die gesetzlichen Pflichten und Rechte von Nachbarn untereinander. Abgesehen von einigen wenigen bundeseinheitlichen Regelungen ist das Nachbarschaftsrecht grundsätzlich Ländersache, sodass es zwischen den einzelnen Bundesländern Unterschiede geben kann. Es gibt zum Beispiel ein Nachbarschaftsrecht in Niedersachsen und ein hessisches Nachbarrechtsgesetz.

    Das Nachbarschaftsrecht ist ein Teilgebiet des Sachenrechts. Danach ist es einem Eigentümer eines Grundstücks oder einer Immobilie grundsätzlich gestattet, mit seinem Eigentum nach seinen Vorstellungen und Wünschen zu verfahren. Das beinhaltet auch, dass Dritte von der Einwirkung auf sein Grundstück ausgeschlossen sind. Eine gute Nachbarschaft ist jedoch nur unter Beachtung des Gebots der gegenseitigen Rücksichtnahme möglich. Und das funktioniert nicht immer, denn die Realität sieht anders aus. Aktuell zoffen sich Millionen Haushalte mit ihren Nachbarn. Zu den häufigsten Anlässen gehören Lärmbelästigungen durch Musikanlagen und Fernseher, gefolgt von Belästigungen durch Dreck und Müll sowie durch Kinderlärm.

    Das Nachbarschaftsrecht ist Sache der Bundesländer, eine bundeseinheitliche Rechtsvorschrift gibt es nicht. Über den verschiedenen landesrechtlichen Vorschriften im Nachbarschaftsrecht steht das allgemeine Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme. Dahinter steht der Gedanke, dass jeder Mensch bei der Nutzung seines Wohneigentums oder seiner Mietimmobilie auch die Interessen seiner Nachbarn berücksichtigen sollte. Manche Aktivitäten der Nachbarn, die kurzzeitig als Störung empfunden werden, sind dabei hinzunehmen, andere nicht. Um Streitereien unter Nachbarn zu vermeiden, gilt es generell, miteinander zu reden und sich über wichtige Informationen auszutauschen. Leider fällt genau das streitenden Nachbarn oftmals schwer. Dann beginnt die rechtliche Bewertung von Sachverhalten und Situationen und das Nachbarschaftsrecht ist gefragt.

    Zahlreiche Regelungen zum Nachbarrecht finden sich im BGB. Darüber hinaus obliegt die Gesetzgebung zum Nachbarschaftsrecht den jeweiligen Bundesländern, sodass es in den Ländern spezielle Vorgaben gibt. Das Bürgerliche Gesetzbuch gilt bundesweit für jedermann, während die Nachbarschaftsregelungen der Bundesländer nur dort gelten. Im Unterschied zum BGB sind die Ländergesetze spezifischer und regeln konkrete Punkte wie Grundstücksabstände oder Ähnliches. Im Prinzip sind die Vorgaben in den Ländern recht ähnlich und unterscheiden sich vor allem durch konkrete Abstände oder Höhen, die beispielsweise für Grenzzäune vorgegeben werden.

    Manche Arbeiten können leichter vom Nachbargrundstück aus durchgeführt werden. Das Hammerschlags- und Leiterrecht sieht vor, dass Sie das Grundstück Ihres Nachbarn betreten dürfen, um Reparaturen am eigenen Haus oder Grundstück durchzuführen. So lässt sich beispielsweise die Regenrinne besser vom Nachbargrundstück aus erreichen und reinigen. Auch Leitern oder Gerüste dürfen für notwendige Arbeiten beim Nachbarn aufgestellt werden. Wichtig ist, dass Sie für alle Schäden, die dadurch entstehen haften. Zudem müssen Sie die Arbeiten Ihrem Nachbarn vorher ankündigen. Das Hammerschlag- und Leiterrecht findet sich in den Gesetzgebungen der Bundesländer.

    Kann Nachbar grenzbebauung verhindern?

    • Mindestabstand zwischen Haus und Grundstücksgrenze liegt in der Regel bei 2,5 bis 3 Metern.
    • Genaue Abstandsfläche berechnet sich aus Höhe des Gebäudes und der Seitenlänge.
    • Baubehörde und/oder Nachbar muss einer Grenzbebauung zustimmen.
    • Bundesländer legen genaue Bestimmungen individuell fest.

    Wer ein eigenes Grundstück hat, ist er erst einmal ganz frei in der Gestaltung der Fläche. Eine Ausnahme bildet hierbei die Grenzbebauung an der Grundstücksgrenze.

    Hier gelten aufgrund der folgenden Gründe besondere Regeln:

    Wann ist ein Schwarzbau verjährt?

    Wann verjähren Ansprüche gegen den Verkäufer von einem Haus im Außenbereich ohne Baugenehmigung?

    Entsprechende Rechte verjähren bei einem Bauwerk grundsätzlich in 5 Jahren. Die Verjährung beginnt mit Übergabe der Kaufsache. Wenn der Vertragspartner die mangelnde Baugenehmigung jedoch arglistig verschwiegen hat, unterliegt der Anspruch der regelmäßigen Verjährung von 3 Jahren und beginnt, wenn Sie von der fehlenden Baugenehmigung Kenntnis erlangt haben.

    Wie nah darf man ein Carport an der Grundstücksgrenze stehen?

    Das Wohnhaus, die Garage aber auch das Gartenhäuschen oder die Terrassenüberdachung dürfen nicht überall gebaut werden. In vielen Fällen müssen Abstandsflächen eingehalten werden, in anderen Fällen wird die Grenzbebauung genau reglementiert. Was Bauherren – und ihre Nachbarn – dürfen, und was nicht.

    • Mindestens 3 Meter Abstand zum Nachbarn – das ist in Deutschland Standard.
    • Unterschreiten Bauwerke diese Abstandsflächen, ist von Grenzbebauung die Rede, die nur in bestimmten Fällen gestattet ist.
    • Die genauen Regelungen stehen in den Landesbauordnungen, dem Nachbarschaftsrecht und in Bebauungsplänen.
    • In vielen Fällen muss der Nachbar seine Zustimmung zur Grenzbebauung geben.

    Wer ein Haus bauen will, muss zahlreiche Vorschriften beachten. Einige davon beziehen sich auf die erforderlichen Abstände, die Bauwerke auf einem Grundstück zum Nachbarsgrundstück aufweisen müssen. Die vorgeschriebenen Mindestabstände dienen dazu, den Brandschutz zu gewährleisten und eine gewisse Wohnqualität in Form von Lichteinfall oder Sichtweite zu ermöglichen. Die grundlegenden Regelungen finden sich in den Landesbauordnungen und dem Nachbarschaftsrecht.

    • Das Wichtigste in Kürze:
    • Bauordnung: Regeln für Abstandsflächen und zur Grenzbebauung
    • Beispielrechnungen: So wird die Abstandsfläche berechnet
    • Das 16-Meter-Privileg
    • Die wichtigsten Regeln im bundesweiten Überblick
    • So regelt der Bebauungsplan die Grenzbebauung
    • Abstandsflächen für Garagen, Gartenhaus und Gartenmauern
    • So regelt das Nachbarschaftsrecht die Grenzbebauung
    • Ausnahmen von Abstandsflächen
    • FAQ

    Die Bundesländer haben eigene Bauordnungen, die sich aber in weiten Teilen ähneln. Sie sehen gewisse Abstandsflächen zwischen Bauwerken vor, die nicht bebaut werden dürfen. So legt das Baurecht Folgendes fest:

    • Die Abstandsfläche eines Gebäudes erstreckt sich über die volle Breite einer Fassade.
    • Der mindestens einzuhaltende Abstand entspricht der Gebäudehöhe, multipliziert mit einem Wert zwischen 0,25 und eins, je nach Bundesland und der Frage, ob sich das Grundstück im Kerngebiet oder am Rand einer Kommune befindet.
    • Der Mindestabstand beträgt in der Regel zweieinhalb bis drei Meter.

    Auf dem bayerischen Land wird die Gebäudehöhe mit dem Wert eins multipliziert. Im einfachsten Fall heißt das, dass ein Haus mit Flachdach und einer Höhe von sechs Metern eine Abstandsfläche von ebenfalls sechs Metern über die volle Breite der Fassade benötigt. In Kerngebieten in Hessen beträgt der Faktor lediglich 0,4 und so würden theoretisch 2,40 Meter ausreichen. Doch das Bundesland hat einen Mindestabstand von drei Metern festgelegt.

    Was muss der Nachbar dulden?

    Nicht dulden muss ein Grundstückseigentümer, wenn auf seinem Grundstück vom Nachbarn böswillig Müll entsorgt wird, entschied das AG München (Az. 231 C 28047/10). Der zugemüllte Nachbar hat einen Anspruch auf Unterlassung von der Beeinträchtigung seines Eigentums.

    Das gilt auch, wenn ein Nachbar sein Laub über die Grundstücksgrenze zwischen Sichtschutz und Zaun entsorgt, entschied das AG Nürnberg (Az. 23 C 3805/21).

    Ab und zu eine Schaufel Schnee zum Nachbarn zu schippen, ist laut AG München (Az. 213 C 7060/17) hingegen erlaubt.

    Auch LG Frankenthal (Az. 2 S 195/19) sieht in einer fest an eine Hauswand installierte Videokamera eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts des Nachbarn. Diese liege auch dann vor, wenn die Videokamera nicht auf das Grundstück des Nachbarn gerichtet ist. Für einen Nachbarn könne allein das Vorhandensein einer Videokamera einen Überwachungsdruck auslösen, der ihn in seiner Gartennutzung erheblich beeinträchtigt.

    Nach einem Urteil des AG München (Az. 213 C 15498/18) muss im Einzelfall entschieden werden, ob allein der Überwachungsdruck durch eine Videokamera auf dem Nachbargrundstück für eine Persönlichkeitsverletzung ausreicht.

    Laut AG Bad Iburg (Az. 4 C 366/21) ist der Überwachungsdruck für einen Nachbarn schon dann unerträglich groß, wenn er aufgrund der Kameraausrichtung befürchten muss, dass er überwacht wird. In diesem Fall muss die Videokamera weg.

    Ist es erlaubt Nachbarn zu beobachten?

    In unseren Rechtstipps greifen wir Urteile zum Nachbarrecht auf. Wir beantworten Fragen, die unsere Rechtsberatung von Mitgliedern gestellt bekommt. Diesmal geht es um einen Fall, in dem ein Nachbar gegen die Beobachtung mit einer Videokamera klagte. Nach Ansicht des Gerichts war die Beobachtung des Nachbargrundstück mit einer Videokamera nicht erlaubt.

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    Kann ich meinen Nachbarn verbieten mein Grundstück zu betreten?

    Foto: Syda Productions/Adobe Stock

    Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die ein Betreten des Nachbargrundstückes erfordern. So ist zum Beispiel ein Hinterliegergrundstück nur über das Vor­der­lie­ger­grund­stück erreichbar oder eine Grenzwand kann nur vom Nach­bar­grund­stück aus renoviert werden. Aber auch dann, wenn ein Betreten des Nachbargrundstückes erforderlich ist, darf dieses grundsätzlich nur mit Zustimmung des Nachbarn betreten werden. Ohne dessen Zustimmung ist das Betreten nur ausnahmsweise zur Abwendung einer konkreten Gefahr oder aufgrund eines Betretungsrechtes zulässig. Wird das Grundstück gegen den Willen des Nachbarn widerrechtlich betreten, ist dadurch in der Regel der Tatbestand des Hausfriedensbruches erfüllt und der Nachbar kann dies zur Anzeige bringen. Unter welchen Voraussetzungen ein Nachbar das Betreten seines Grundstückes zu dulden hat und welche Betretungsrechte es gibt, wird nachfolgend aufgezeigt.

    Wann verjährt illegaler Bauen ohne Genehmigung?

    Wer meint, auf dem eigenen Grundstück beliebig Gebäude errichten zu können, der irrt. Denn in der Regel ist jedes Bauvorhaben zu genehmigen. Wer ohne die behördliche Absegnung baut, dem drohen entsprechende Strafen.

    • Wer ohne Genehmigung baut, der begeht einen sogenannten Schwarzbau und damit eine Ordnungswidrigkeit. Ein solcher Vorgang wird mit empfindlichen Bußgeldern bestraft. Je nach Bundesland können das bis zu 50.000 Euro sein.
    • Mit der Zahlung des Bußgeldes alleine ist es aber noch nicht getan. Denn darüber hinaus wird Ihnen womöglich die komplette Nutzung des errichteten Gebäudes untersagt.
    • Selbst ein Abriss kommt infrage, wenn der Bauherr sein Vorhaben ohne entsprechende Genehmigung in Angriff genommen hat. Das ist selbst dann der Fall, wenn erst nach Jahren auffällt, dass das Gebäude einst schwarz errichtet wurde. Denn einen automatischen Bestandschutz gibt es nicht.
    • Auch für größere Umbauten am Haus ist eine Baugenehmigung einzuholen. Sonst drohen auch hier die entsprechenden Bußgelder. Außerdem kann verlangt werden, dass ein Rückbau vorgenommen wird.

    Wie hoch darf eine Mauer ohne Genehmigung sein?

    Eine Baugenehmigung ist eine behördliche Erlaubnis für Ihr geplantes Bauvorhaben. Sie bedarf der Antragstellung und einer plausiblen Darstellung aller Details Ihrer Bauplanung. Gehen Sie nicht davon aus, dass Sie auf Ihrem erschlossenen Baugrundstück alles errichten können. Es gibt verfahrensfreie Bauvorhaben, aber es gibt eine ganze Reihe an Bauvorhaben, die auf der Genehmigungspflicht beruhen.

    Die Baugenehmigung ist nach ihrer Erteilung 3 Jahre gültig, an die vertraglichen Auflagen gebunden und bei Kontrollen auf der Baustelle vorzulegen. Bei Verstoß gegen die Regeln oder beim genehmigungspflichtigen Bauen ohne Erlaubnis drohen empfindliche Bußgelder und der Abriss des Gebäudes.