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Was ist der Glaube von Scientology?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist der Glaube von Scientology?
  2. Ist Scientology als Religion anerkannt?
  3. Was sind die Regeln von Scientology?
  4. Was ist das Ziel der Scientologen?
  5. Wie erziehen Scientologen ihre Kinder?
  6. Wie viele Scientologen gibt es in Deutschland?
  7. Wer ist der Chef der Scientologen?
  8. Wie sprechen Scientologen?
  9. Wo leben Scientologen?

Was ist der Glaube von Scientology?

Ziel der SO ist der durch dianetische und scientologische Kurse und Trainingsmethoden erzeugte, vermeintlich perfekt funktionierende Mensch, der sogenannte Clear.

Nach Hubbard besteht der Mensch aus Körper, Verstand und Geistwesen. Das Geistwesen bzw. das unsterbliche Wesen des Menschen nannte er Thetan. Den Verstand betrachtete er als in einen reaktiven und einen analytischen Teil aufgespalten. Im reaktiven Teil sind Hubbard zufolge alle negativen schmerzhaften Erfahrungen als sogenannte Engramme gespeichert. Diese Engramme halten angeblich den für Problemlösungen zuständigen analytischen Verstand davon ab, positiv zu handeln. So werde unvernünftiges – aberriertes – Handeln erzeugt. Alle Nicht-Scientologen sind nach Hubbards Theorie Aberrierte und damit eine potenzielle Gefahr für die Gesellschaft.

Ist Scientology als Religion anerkannt?

„Religion sollte nicht auf Religionen beschränkt sein, die eine höhere Gottheit kennen“, heißt es in der Urteilsbegründung des Obersten Gerichtshofs. „Das zu tun, wäre eine in der heutigen Gesellschaft nicht akzeptable Form der religiösen Diskriminierung.“ Zum Beispiel würde auch der Buddhismus - wie andere Religionen - aus einer derartigen Definition herausfallen.

Das Gericht hielt überdies fest, dass es nicht Aufgabe der Behörde sei, über „theologische oder liturgische Feinheiten“ zu urteilen und dass die Scientology-Kirche als Raum für eine Hochzeitszeremonie zuzulassen sei.

Was sind die Regeln von Scientology?

„Müssen“ – für Scientologen allgemein: Sie dürfen ab 24 Stunden vor Kurs- oder Auditing-Beginn keinen Alkohol getrunken und keine Drogen oder Medikamente genommen haben. 

Außerdem gilt für Mitglieder der offiziellen Scientology-Kirche die Regel, dass sie keinen Kontakt mit Leuten haben dürfen, die von der Scientology-Kirche zu unterdrückerischen Personen erklärt wurden. Das schließt jeden mit ein, der der Scientology-Kirche öffentlich den Rücken gekehrt hat. Die Regel gilt auch, wenn es sich bei der „unterdrückerischen Person“ um ein Familienmitglied handelt. Scientologen der Freezone wenden diese Regel nicht an. Sie berufen sich dabei auf ein Schreiben des Gründers der Scientology, L. Ron Hubbard, aus dem Jahr 1965, in welchem diese Regel aufgehoben wurde. 

Was ist das Ziel der Scientologen?

Geschrieben von L. Ron Hubbard im September 1965.

Eine Zivilisation ohne Wahnsinn, ohne Verbrecher und ohne Krieg, in welcher der Fähige erfolgreich sein kann und ehrliche Wesen Rechte haben können und in welcher der Mensch die Freiheit hat, zu größeren Höhen aufzusteigen – das sind die Ziele der Scientology.

Wie erziehen Scientologen ihre Kinder?

Es ist nur ein Satz, den die kleine Maria sagt, aber ihr Vater muss schlucken. "Papa, Papa, weißt Du was: ich habe auch Auditing gemacht."

Nun ist es also soweit. Seine Ex-Frau nimmt die gemeinsame Tochter mit zu Scientology.

Wie viele Scientologen gibt es in Deutschland?

2009 schreibt Paul Haggis einen Brief an Scientology. Darin erklärt er seinen Austritt nach 35 Jahren. Haggis ist nicht irgendein enttäuschtes Mitglied der Religionsgemeinschaft, die psychotherapeutische Methoden mit Glauben verbindet und in den USA Kirchenstatus hat.

Haggis gehörte zuvor der Elite der Bewegung an. Außerdem ist er in Hollywood ein Oscar-prämierter Regisseur und Drehbuchautor ("L.A. Crash", "Million Dollar Baby", "James Bond 007 – Casino Royale").

Die Geschichte von Haggis schreibt 2011 Pulitzer-Preisträger Lawrence Wright für das Magazin "The New Yorker" auf. 2013 erscheint in Deutschland das darauf basierende Buch "Im Gefängnis des Glaubens".

Drehbuchautor Paul Haggis wird 1975 in einer Kleinstadt in Kanada von einem jungen Mann angehalten. Der drückt ihm ein Buch in die Hand und sagt: "Du hast Verstand. Hier hast du das Benutzerhandbuch für deinen Kopf", schreibt Wright.

Das Buch stammt von L. Ron Hubbard und trägt den Titel "Dianetik: Die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit". Es ist 1950 erschienen und stand in dem Jahr für 28 Wochen auf der Bestsellerliste der "New York Times". Bis heute soll es mehr als 21 Millionen Mal gedruckt worden sein.

Den späteren Religionsgründer Lafayette Ron Hubbard (1911-1986) halten einige für das größte Genie aller Zeiten, für andere ist er ein paranoider, gieriger Verbrecher.

L. Ron Hubbard wird in einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Nebraska als Sohn einer Lehrerin und eines Soldaten geboren. Seine Reisen und seine Erlebnisse lassen sich laut Religionssoziologe Gerald Willms kurz zusammenfassen: "Alles, was Hubbard in seinem Leben vor der Begründung von Scientology unternimmt, setzt er später höchstselbst in das Scheinwerferlicht eines Mannes, der unvermeidlich zu Höherem bestimmt war", schreibt Willms in seinem Buch "Die wunderbare Welt der Sekten".

Vor dem Zweiten Weltkrieg schreibt er Abenteuergeschichten für Groschenhefte, später Science-Fiction-Geschichten. Schon damals füllt er "die Kluft zwischen der Realität und seiner Interpretation der Wirklichkeit mit Mythen", schreibt Willms.

Und er fühlte sich zu Höherem berufen: Nach dem Zweiten Weltkrieg befinden sich die USA in einer emotionalen Krise. "Psychische Störungen drohten allen anderen Krankheiten den Rang abzulaufen", zitiert Wright einen Bericht der Nachrichtenagentur AP.

Wer ist der Chef der Scientologen?

Ausgerechnet Tom Cruise. Es ist nicht bekannt, wie David Miscavige auf die Nachricht reagiert hat, dass Katie Holmes sich von Hollywoods Superstar scheiden lässt. Doch amüsiert wird der Scientology-Chef über die Meldungen nicht gewesen sein. Es ist gewiss nicht schön zu lesen, dass Katie Holmes die gemeinsame Tochter Suri vor der bösen Sekte ihres Mannes schützen wollte und sich deshalb von ihm trennt. Schließlich ist Tom Cruise Scientologys wichtigster Werbeträger – und der beste Freund von David Miscavige.

Der Sektenführer scheut die Öffentlichkeit, ganz anders als der charismatische Scientology-Gründer L. Ron Hubbard. Der knapp 1,70 Meter kleine, 52 Jahre alte „Vorstandsvorsitzende“ verbirgt sich meist hinter den Mauern der Scientology-Bürohäuser in Hollywood oder der schwerbewachten „Gold Base“ in der kalifornischen Wüste. Glaubt man abtrünnigen Top-Scientologen, so führt er das ausschweifende Leben eines karibischen Diktators und agiert zugleich kühl wie der Chef eines multinationalen Konzerns – der er auch ist.

Wie sprechen Scientologen?

Der Begriff Scientology ist aus dem Partizip Präsens Aktiv des lateinischen Verbs scire („wissen“) bzw. dessen nominalisierter Form scientia („Wissen“, „Wissenschaft“) und dem griechischen λόγος (Logos, u. a. „Wort“, „Rede“ oder „Logik“) zusammengesetzt und wird von der Scientology-Kirche mit Wissen über das Wissen übersetzt.[5]

Das Oxford English Dictionary führt den ersten Gebrauch des Begriffs auf den Schriftsteller Anastasius Nordenholz zurück, dessen Buch Scientologie – Wissenschaft von der Beschaffenheit und der Tauglichkeit des Wissens 1934 erschien.[6] Tatsächlich ist der Begriff in der englischen Schreibweise Scientology schon früher nachweisbar.[7]

1950 beschrieb L. Ron Hubbard in Dianetics (deutsch: „Dianetik“) ein System von Psychotechniken, das er in den folgenden Jahren in ein „Scientology“ genanntes Gedankensystem einbettete.[8] In den Jahren von 1950 bis 1954 existierten eine Reihe unterschiedlicher Gruppen, teils als kurzlebige formale Organisationen, die versuchten, Hubbards Dogmen umzusetzen.[9] 1953 ließ Hubbard die Church of Scientology als Markenzeichen eintragen und gründete im Februar 1954 mit der Church of Scientology of California die erste Zweigstelle.[9] In der folgenden Zeit erweiterte er das scientologische Gedankensystem um kosmologische und metaphysische Elemente, systematisierte die Ideologie und gestaltete die Organisation hierarchischer.[10] In den Jahren bis 1967 konnte seine Church of Scientology quasi einen Alleinvertretungsanspruch für Scientology erlangen, expandierte in den USA und dehnte sich auch ins Vereinigte Königreich, nach Australien, Neuseeland, Südafrika sowie in das damalige Rhodesien aus.[11] Ende der 1960er-Jahre hatte Scientology den vorläufigen Höhepunkt ihres Erfolges erreicht.[12]

Im folgenden Jahrzehnt expandierte Scientology weniger stetig; in Kopenhagen wurde eine Filiale für Kontinentaleuropa eingerichtet, und Scientology versuchte, in Skandinavien, Deutschland und den Benelux-Staaten Fuß zu fassen.[13] Während die Zahl der Niederlassungen wuchs – in den USA und in Großbritannien wurden allein zwischen 1971 und 1977 einhundert Missionen gegründet, in Kontinentaleuropa weitere dreißig[14] – entfernte sich Hubbards 1967 gegründete Sea Organization (kurz: Sea Org), die von da an faktische Machtzentrale, welche zunächst bis 1975 auf einem Schiff im Pazifik untergebracht war, immer stärker von der Basis der anderen Scientology-Organisationen.[15] Gleichzeitig wurde Hubbards Führungsstil zunehmend autokratischer.[15] Nachdem einige führende Mitglieder der Church of Scientology Hubbards Organisation und Führungsstil als zu autoritär betrachteten, gründeten diese in den Jahren ab 1982 eigenständige Gruppen, insbesondere die Freie Zone.[16] So kam es von 1982 bis 1984 zu vermehrten Austritten aus Hubbards Organisation.[17]

Nach Hubbards Tod 1986 stabilisierte sich die Organisation unter Führung des von David Miscavige gegründeten und geleiteten Religious Technology Centers.[18] Unter Miscavige hat sich Scientology vor allem einer Produktdifferenzierung gewidmet und eine Reihe neuer Unterorganisationen gebildet.[18] Auch in geographischer Hinsicht hat Scientology versucht, weiter zu expandieren. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs eröffnete sich religiösen Bewegungen ein neues Missionierungsgebiet. Scientology versuchte in den postkommunistischen Staaten Fuß zu fassen und hatte dabei gemischten Erfolg.[19] Zum Beispiel gelang es in Russland zwar, eine „größere Anhängerschaft“ zu bilden; jedoch geht der russische Staat sehr repressiv gegen Scientology-Organisationen vor.[20] In Ostdeutschland hatte Scientology unerwartet geringen Erfolg.[21]

Wo leben Scientologen?

Organisation

Scientology ist heute eine streng hierarchisch strukturierte, weltweit operierende Organisation, die unter der Leitung von David MISCAVIGE (Vorsitzender des Religious Technology Center) steht. Er steuert die Gesamtorganisation zusammen mit der obersten Zentrale, der "Church of Scientology International" (CSI). Die Befehlsstränge laufen von dort an das jeweilige "Kontinentale Verbindungsbüro" (Continental Liaison Office) weiter, das sich für Europa in Kopenhagen befindet. Von dort aus erfolgen die Steuerung und Kontrolle nationaler Niederlassungen.