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Warum ist das Benzin nur in Deutschland so teuer?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum ist das Benzin nur in Deutschland so teuer?
  2. Wie viel kostet 1 Liter Benzin ohne Steuern?
  3. Was kostet Benzin ohne Steuern und Abgaben?
  4. Wo gibt es das billigste Benzin auf der Welt?
  5. Werden die Tankpreise wieder sinken?
  6. Wie viel verdient ein tankstellenbesitzer pro Liter?
  7. Wer entscheidet über die Spritpreise?
  8. In welchem Land ist der Sprit kostenlos?
  9. Wer hat die höchsten Spritpreise der Welt?
  10. Wie teuer wird Benzin 2025?
  11. Wie viel verdient ein Aral Pächter?
  12. Was verdient ein Tankwart am Benzin?

Warum ist das Benzin nur in Deutschland so teuer?

Entwicklung der Treibstoffpreise in Deutschland 1950 – 2009 Dieser Artikel ist Teil der Serie, Eine Übersicht über alle Artikel finden Sie, Die Treibstoffpreise sind ein wichtiges Stimmungsbarometer für den Deutschen. Viele Menschen ärgern sich über die hohen und “unverschämten” Preise, wenn Sie an einer Tankstelle vorbeifahren.

  • Der Öl- und Benzinpreis bestimmt in einem hohen Maße unser Mobilitätsverhalten.
  • Der motorisierte Individualverkehr stellt heute den größten Teil des Verkehrsaufkommens dar.
  • Durch einen immer weiter steigenden Ölpreis und den damit verbundenen Kraftstoffpreiserhöhungen dürfte sich das Mobilitätsverhalten drastisch ändern.

Auch für die zukünftige Entwicklung im Automobilsektor, wäre ein steigender Benzinpreis hilfreich. Durch eine Erhöhung der Treibstoffkosten, d.h. den variablen Kosten, würde der Fixkostenanteil nicht mehr so stark ins Gewicht fallen. Dadurch wären zum Beispiel die aufgrund der Batterietechnik teureren Elektroautos rentabler gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Wie viel kostet 1 Liter Benzin ohne Steuern?

In Deutschland gibt es auf Diesel und Benzin gleich mehrere Steuern. Insgesamt wird der Sprit so viel teuer. Was kostet der Liter Kraftstoff ohne Steuern?

Die Spritpreise sind auf Rekordhoch in Deutschland. Doch welchen Anteil haben die Steuern auf Benzin und Diesel daran? © Foto: Oliver Berg

  • Die Energiekosten sind wegen des Ukraine-Krieges stark gestiegen
  • Diesel kostet mehr als Benzin
  • Sprit ist so teuer, wie noch nie
  • Auf den Treibstoff von der Tankstelle verlangt der Staat jede Menge Steuern
  • Wie viel kostet der reine Liter Kraftstoff aus der Zapfsäule ohne Steuern?

In den vergangenen Wochen sind die Spritpreise in Deutschland regelrecht explodiert. Grund für die exorbitante Preissteigerung bei Diesel und Benzin ist der Krieg in der Ukraine. Doch auf den Treibstoff verlangt der Staat auch Steuern - und zwar gleich mehrere.

Aktuell ist Benzin fast 85 Prozent teurer durch Steuern und Abgaben. Und Diesel ist mit seinen knapp 40 Prozent Steuern und Abgaben vom Gesamtpreis immerhin mehr als 62 Prozent teurer gegenüber dem reinen Kraftstoffpreis.

Doch wie viel kostet der reine Liter Kraftstoff an der Tankstelle ohne Steuern und warum ist Diesel aktuell teurer als Benzin? Und was hat der Krieg in der Ukraine damit zu tun?

Auf Kraftstoff von der Tankstelle erhebt der deutsche Staat Steuern. Insgesamt sind Benzin und Diesel in Deutschland mit den folgenden vier Steuern bzw. Abgaben belegt:

  • Energiesteuer (früher Mineralölsteuer)
  • CO2-Abgabe
  • Erdölbevorratungsabgabe
  • Mehrwertsteuer

Doch wie groß ist der Teil aus Steuern und Abgaben beim Kraftstoff genau? Das Bundesfinanzministerium macht dazu genaue Angaben. Hier die Besteuerung des Sprits in der Übersicht:

Was kostet Benzin ohne Steuern und Abgaben?

Wichtigster Treiber für hohe Spritpreise sind laut ADAC und Mineralölwirtschaftsverband die Rohölpreise, die zuletzt im Bereich von Mehrjahreshochs gelegen hatten. Zudem mache sich der stärkere Dollar bemerkbar, da Rohöl in der US-Währung abgerechnet wird. Beim Diesel kommt hinzu, dass im Herbst auch die steigende Heizölnachfrage den Preis treibt. Außerdem verwiesen beide Verbände auf die vom Staat eingeführte CO2-Steuer von 25 Euro je Tonne, die seit Jahresbeginn bezahlt werden muss und den Treibstoff verteuert.

Auch wenn der aktuelle Anstieg zu einem guten Teil durch die Öl-Nachfrage verursacht ist, vergisst man schnell, wie stark der Fiskus mittlerweile an der Zapfsäule zulangt. An der Zentrale des Bundesverbands mittelständischer Mineralölunternehmen e. V. (Uniti) in Berlin wird das anschaulich - mit einer Spritpreis-Tafel, die die Preise ohne Steuern anzeigt:

  • Für den Liter Diesel müssten Autofahrer aktuell eigentlich nur 70 Cent pro Liter hinlegen.
  • Der Liter Super E10 würde sogar nur 65 Cent pro Liter kosten.

Dass Diesel teurer wäre als Benzin, liegt an der niedrigen Besteuerung für Dieselkraftstoff, die von Kritikern auch als "Diesel-Privileg" bezeichnet wird, das man aus Gründen der Steuergerechtigkeit abschaffen solle. Die Zusammensetzung des Spritpreises (Stand: Oktober 2021) zeigt, wie hoch der Anteil der Steuern ist, am Beispiel eines Liters Super (1,60 Euro):

Wo gibt es das billigste Benzin auf der Welt?

Deswegen ergibt es auch Sinn, die Benzinpreise in Relation zu den Löhnen zu setzen oder sich andersherum zu fragen: Wie lange muss der Bürger eines Landes arbeiten, um sich einen Liter Superbenzin leisten zu können?

In Deutschland sind das bei einem durchschnittlichen Nettojahresgehalt von 17.839 Euro rund 12 Minuten. Damit liegen wir leicht unter dem Durchschnitt der 30 untersuchten Länder. Der typische Europäer muss 18 Minuten schuften, um sich den Liter in seinem Land leisten zu können.

Am heftigsten trifft es die ärmsten Länder Europas im Osten. Der durchschnittliche Bulgare muss 43 Minuten für den Liter Superbenzin arbeiten, in Rumänien sind es 35 Minuten und in Lettland 32 Minuten. Auf der anderen Seite stehen einige der reichsten Länder des Kontinents. In der Schweiz ist das Nettoeinkommen deutlich höher als in Deutschland, der Literpreis zudem leicht niedriger, so dass hier schon 5 Arbeitsminuten ausreichen. In Luxemburg sind es 6 Minuten, in Irland 8 Minuten und in Großbritannien 9 Minuten.

Daraus lässt sich eine weitere interessante Statistik ziehen: Wie teuer wäre der Liter Superbenzin in Deutschland, wenn wir genauso lange dafür arbeiten müssten wie die Menschen in anderen Ländern? Oder anders ausgedrückt: Wie fühlt sich der Benzinpreis in anderen Ländern an?

Fangen wir diesmal mit den angenehmen Zahlen an. Wäre Benzin in Relation zum Nettoeinkommen in Deutschland so teuer wie in der Schweiz, würden wir nur 98 Cent pro Liter bezahlen. Beim Luxemburger Verhältnis wären es mit 1,14 Euro pro Liter rund halb so viel wie aktuell in Deutschland. Insgesamt bieten 13 Länder ein Verhältnis von Benzinpreis zu Einkommen, das günstiger ist als in Deutschland, darunter unsere Nachbarn Österreich, Frankreich, Dänemark, Belgien und die Niederlande.

Auf der anderen Seite leiden die Menschen aber in 16 Ländern teils deutlich stärker unter den Spritpreisen als in Deutschland. Den Vogel schießt Bulgarien ab. Würden wir hierzulande so lange für einen Liter Superbenzin arbeiten müssen, wie der durchschnittliche Bulgare, läge der Preis an der Zapfsäule bei 8,05 Euro. Im Vergleich mit Rumänien wären es teuflische 6,66 Euro, mit Lettland 6,09 Euro.

Werden die Tankpreise wieder sinken?

Laut ADAC Auswertung vom 15. August müssen Autofahrende für einen Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,858 Euro bezahlen, das sind 1,5 Cent mehr als in der Vorwoche. Noch deutlicher verteuert sich Diesel. Ein Liter kostet durchschnittlich 1,769 Euro, das ist ein Anstieg um 2,0 Cent. Diesel hat damit das höchste Preisniveau seit Ende Januar 2023 erreicht.

Die Preisdifferenz zwischen Diesel und Super E10 sinkt auf nur noch 8,9 Cent. Noch Ende Mai betrug der Unterschied mehr als 23 Cent. Diesel wird um etwa 20 Cent je Liter niedriger besteuert als Benzin.

Wie viel verdient ein tankstellenbesitzer pro Liter?

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der öffentlich zugänglichen Tankstellen in Österreich um mehr als 200 reduziert

Wien - Die Tankstellenpächter sind die Ersten, die den Frust der Autofahrer über die hohen Spritpreise abbekommen - dabei bleibt ihnen von den knapp eineinhalb Euro Zapfsäulenpreis für den Liter nicht einmal ein Cent übrig. Dies geht aus einer Studie des Rohstoffanalysten Wood Mackenzie hervor. Die Bruttomarge betrage rund neun Cent je Liter.

Wer entscheidet über die Spritpreise?

Hinter den Kraftstoffpreisen steckt ein ausgeklügeltes System. Grundsätzlich gilt: Preiserhöhungen werden zentral für ganz Deutschland aus der jeweiligen Firmenzentrale gesteuert. Diese werden zwar regional verteilt, sozusagen an die Gegebenheiten eines Teilmarktes angepasst. Allerdings hat der Tankstellenbetreiber im ersten Schritt keinen Einfluss auf die Preisgestaltung an seiner Station.

Erst im zweiten Schritt, bei der Feinabstimmung der Preise, kommt er ins Spiel: "Unsere Preise sollen stets wettbewerbsfähig sein", sagt Aral-Sprecher Detlef Brandenburg. Ein Tankstellenbetreiber schaut sich in seiner Region an, welche Station den Kraftstoff zu welchen Preisen verkauft und meldet das der Aral-Zentrale in Bochum und bittet gegebenenfalls, den Preis zu senken. Das passiere laut Brandenburg so lange, bis die Preise nicht mehr wirtschaftlich sind und "zum Zeitpunkt x" wieder angehoben werden.

In welchem Land ist der Sprit kostenlos?

Die einstige Öl-Nation Venezuela ist auf Benzinlieferungen aus dem Iran angewiesen, weil die eigenen Förderanlagen so gut wie brachliegen. Nach wochenlangem Mangel gibt es nun wieder Sprit, aber nicht quasi kostenlos, wie bisher.

Und da sage noch einer, in Venezuela bewege sich nichts. Das Land des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ hat am Montag, 1. Juni 2020, mit einem eisernen Gesetz gebrochen, das die Bevölkerung über Jahrzehnte für eine Art Grundrecht hielt: kostenloses Benzin. Damit ist es nun vorbei. Die Regierung von Nicolás Maduro ist klamm, fördert immer weniger Öl und hat kaum noch Raffineriekapazität. Und weil noch internationale Sanktionen oben drauf kommen, gab es schon vor der Corona-Ausgangssperre ab Mitte März praktisch keinen Sprit mehr. In der Provinz musste man Tage auf ein paar Liter Treibstoff warten, selbst in der Hauptstadt Caracas gab es in den vergangenen Wochen noch nicht einmal für die privilegierten Gruppen in der Corona-Krise ausreichend Benzin: Ärzte, Pfleger, Ambulanzen und Transportunternehmen. 

Wer hat die höchsten Spritpreise der Welt?

Für einen Liter Diesel muss man in Deutschland 2,06 Euro hinlegen. In Polen sind es 45 Cent weniger. Damit gehört Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Spritpreisen in Europa.

Nur wenige Länder in Europa haben höhere Spritpreise als Deutschland. EU-weit wird der hiesige Dieselpreis nur von Finnland und Schweden übertroffen, wie am Montag vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Zahlen zeigen. Zudem ist der Kraftstoff auch in der Schweiz teurer, wie aus Daten des Touring Club Schweiz hervorgeht.

Wie teuer wird Benzin 2025?

Das heißt für Autofahrer, ausgehend von einem aktuellen Benzinpreis (Juli 2019) von 1,50 Euro und einem Dieselpreis von 1,30 Euro:

  • Benzin kostet ab 2020 pro Liter 1,60 Euro (plus 10 Cent), ab 2025 dann schon 1,80 Euro (plus 30 Cent) und ab 2030 zwei Euro (plus 50 Cent).
  • Diesel kostet ab 2020 pro Liter rund 1,41 Euro (plus 11 Cent), ab 2025 1,64 Euro (plus 34 Cent) und ab 2030 1,87 Euro (plus 57 Cent).

Ein Rechen-Beispiel: Ein Berufspendler, der sich die Miete in der Großstadt nicht mehr leisten kann, fährt jeden Tag 50 Kilometer zur Arbeit und zurück, also insgesamt 100 Kilometer. Er besitzt einen älteren Benzin-PKW, der im Schnitt acht Liter auf 100 Kilometer verbraucht. Pro Arbeitstag fallen also rund 12 Euro Benzinkosten an, übers Jahr gerechnet macht das bei 230 Arbeitstagen 2760 Euro. Schon das deckt die Pendlerpauschale längst nicht mehr ab.

Die Summe ändert sich natürlich je nach zurückgelegten Kilometern und dem Verbrauch des Autos. So dürfte sich 2030 für echte Vielfahrer immer noch ein Diesel-PKW lohnen, wenn bis dahin alternative Antriebe wie Elektrofahrzeuge nicht günstiger sind. Zum Sprit-Aufschlag könnten aber noch weitere Kosten kommen, die im Plan des Umweltministeriums nicht eingepreist sind:

  • Wenn, wie bereits gefordert wurde, die Pendlerpauschale abgeschafft wird, steigen die Kosten noch einmal deutlich.
  • Die erhöhten Kraftstoffpreise werden Handwerker, Dienstleister und Unternehmen natürlich auf ihre Preise aufschlagen. Auch hier wird es für den Endverbraucher also teurer – und zwar auch für die, die nach der Definition der des Umweltministeriums "klimafreundlich" aufs Autofahren verzichten.
  • Die Rechnung geht von einem stabilen Ölpreis aus – das kann sich natürlich jederzeit ändern. Da der Ölpreis erfahrungsgemäß sowohl nach oben als auch nach unten ausschlägt, bedeutet das einen weiteren Unsicherheitsfaktor.

Steigen Sie um!

Wie viel verdient ein Aral Pächter?

Tankstellenverkäufer sollten eigenständig und gewissenhaft arbeiten können. Wegen des häufigen Kundenkontakts sollten Verkäufer an Tankstellen serviceorientiert und Menschen gegenüber aufgeschlossen sein. Da einige Tankstellen 24 Stunden, also rund um die Uhr, geöffnet haben und Nachtschichten, Wochenendarbeit sowie die Arbeit an Feiertagen keine Seltenheit sind, ist Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung eine wichtige Voraussetzung.

Was verdient ein Tankwart am Benzin?

In dieser Klage sind sich Deutschlands Autofahrer einig: Benzin und Diesel sind viel zu teuer - erst recht in Ferienzeiten. Doch wie setzt sich der Benzinpreis zusammen? Und wer verdient wieviel pro Liter Sprit? Ein Überblick in Euro und Cent.

An den Zapfsäulen entlädt sich der Zorn der Autofahrer, die Preisfindung beginnt jedoch nicht dort, sondern bereits am Bohrloch. Manche Rohölvorkommen sind nur mit hohem technischen Aufwand zu fördern, was Auswirkungen auf den Preis hat. Umgekehrt lohnt sich die Erschließung neuer Quellen erst ab einem bestimmten Rohölpreis. Wie setzt sich nun der Benzinpreis zusammen? Hinter dem durchschnittlichen März-Preis von 152,41 Cent pro Liter Superbenzin steht folgende Rechnung: