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Wird eine Privatinsolvenz öffentlich gemacht?

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wird eine Privatinsolvenz öffentlich gemacht?
  2. Warum Insolvenzverfahren öffentlich?
  3. Wer erfährt alles von einer Privatinsolvenz?
  4. Wie schnell werden Insolvenzen veröffentlicht?
  5. Werden Privatinsolvenzen in der Zeitung veröffentlicht?
  6. Wie kann man feststellen ob jemand verschuldet ist?
  7. Welche Nachteile hat die Privatinsolvenz?
  8. Sind Insolvenzen öffentlich einsehbar?
  9. Wie erfährt Vermieter von Privatinsolvenz?
  10. Wie lange dauert es bis die Privatinsolvenz eröffnet wird?
  11. Wo wird die Restschuldbefreiung veröffentlicht?
  12. Wie komme ich an eine Liste meiner Gläubiger?
  13. Kann man Schulden Erben ohne es zu wissen?
  14. Was passiert nach 1 Jahr Privatinsolvenz?
  15. Bin ich nach 3 Jahren Privatinsolvenz schuldenfrei?

Wird eine Privatinsolvenz öffentlich gemacht?

Jeder Interessierte kann sich im Internet unter www.insolvenzbekanntmachungen. de informieren. Der Beschluss über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird zwingend veröffentlicht. Hierbei wird Name, Geburtsdatum und Wohnort des Schuldners genannt. Ebenso veröffentlicht wird die Bestimmung des Schlusstermins, der Beschluss über die Aufhebung des Insolvenzverfahrens und der Beschluss über die Erteilung der Restschuldbefreiung.

Warum Insolvenzverfahren öffentlich?

Das Insolvenzverfahren kann grundsätzlich über das Vermögen jeder natürlichen und jeder juristischen Person des Privatrechts (Kapitalgesellschaften und rechtsfähige Vereine) eröffnet werden, ferner über das Vermögen der

  • offenen Handelsgesellschaften (OHG),
  • Kommanditgesellschaften (KG),
  • BGB-Gesellschaften (GbR),
  • Partnereedereien,
  • Partnerschaftsgesellschaften (PartG),
  • Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigungen (EWIV),
  • nicht rechtsfähigen Vereine.

Hinweis: Darüber hinaus sind Insolvenzverfahren über Sondervermögen (zum Beispiel Nachlässe) zulässig.

Die Insolvenzordnung differenziert zwischen Verbraucher- und Regelinsolvenzverfahren, wobei der Schuldner keine Wahlmöglichkeit hat. Alle zum Zeitpunkt der Antragstellung Selbstständigen, unabhängig vom Umfang ihrer Tätigkeit, unterfallen dem Regelinsolvenzverfahren. 

Tipp: Nutzen Sie auch unsere Krisenberatung für Mitgliedsunternehmen, wenn eine Insolvenz droht. Informationen dazu finden Sie im gleichnamigen Artikel.

Ehemals Selbstständigen ist das Verbraucherinsolvenzverfahren eröffnet, sofern die Vermögensverhältnisse überschaubar sind und keine Forderungen aus Arbeitsverhältnissen bestehen. Die Überschaubarkeit ist gegeben, wenn der Schuldner zum Zeitpunkt der Eröffnung weniger als 20 Gläubiger, also maximal 19 Gläubiger hat. Zu Forderungen aus Arbeitsverhältnissen zählen insbesondere die Forderungen der Sozial-versicherungsträger (zum Beispiel Krankenkassenbeiträge für Angestellte, Knappschaftsbeiträge, Lohnforderungen von Angestellten) und Finanzämter (Lohnsteuer) sowie Berufsgenossenschaften.

Wer erfährt alles von einer Privatinsolvenz?

Wenn Sie überschuldet sind müssen Sie immer damit rechnen, dass Ihr Arbeitgeber davon erfährt und das nicht nur wenn Sie die Privatinsolvenz beantragen. Wird Privatinsolvenz beantragt, erfolgt eine Veröffentlichung durch das Insolvenzgericht. Dadurch erfahren die wenigsten Arbeitgeber von der Einleitung der Privatinsolvenz. Welcher Arbeitgeber kontrolliert schon, ob einer seiner Angestellten Privatinsolvenz angemeldet hat.

Wie schnell werden Insolvenzen veröffentlicht?

Wann kann ein Schuldner einen Antrag auf Insolvenzeröffnung stellen?

Ein Eröffnungsantrag auf ein Insolvenzverfahren ist nur möglich, wenn ein Eröffnungsgrund vorliegt. Ist der Schuldner eine Privatperson, muss dieser sich zuerst um eine außergerichtliche Einigung mit seinen Gläubigern bemühen. Nur wenn dies misslingt, kann er die Insolvenzeröffnung beantragen.

Welche Folgen hat eine Insolvenzeröffnung?

Werden Privatinsolvenzen in der Zeitung veröffentlicht?

Wird meine Privatinsolvenz öffentlich bekanntgemacht?

Ja. Wenn das Insolvenzgericht den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zulässt, eröffnet es die Privatinsolvenz und gibt dies öffentlich bekannt.

Wo erfolgt eine solche Veröffentlichung?

Wie kann man feststellen ob jemand verschuldet ist?

Erben können vor einer schwierigen Entscheidung stehen: Erbschaft annehmen oder besser ausschlagen? Was ist aber, wenn ungeahnte Schulden vorhanden sind? Schulden erben möchte schließlich keiner. Dieser Beitrag geht auf alle Möglichkeiten ein, wie man mit Schulden im Nachlass umgehen kann und soll.

‌Ja, ein Erbe erbt sowohl den positiven als auch den negativen Nachlass des Erblassers. Also Rechte und Pflichten, Guthaben und Verbindlichkeiten. Der Erbe ist Rechtsnachfolger des Erblassers. Er hat verschiedene Möglichkeiten, mit Schulden umzugehen. Nicht möglich ist es jedoch, den verschuldeten Teil der Erbschaft abzulehnen und nur den schuldenfreien anzunehmen. ‌‌Angenommen werden kann immer nur die gesamte Erbschaft bzw. der einem zustehende Erbteil. Der Erbe ist verpflichtet, aus dem Nachlass zuerst die Nachlassgläubiger zu bezahlen. Was danach übrigbleibt, muss er nach Wunsch des Erblassers verwenden.

‌Ja, ein Erbe erbt sowohl den positiven als auch den negativen Nachlass des Erblassers. Also Rechte und Pflichten, Guthaben und Verbindlichkeiten. Der Erbe ist Rechtsnachfolger des Erblassers. Er hat verschiedene Möglichkeiten, mit Schulden umzugehen. Nicht möglich ist es jedoch, den verschuldeten Teil der Erbschaft abzulehnen und nur den schuldenfreien anzunehmen. ‌‌Angenommen werden kann immer nur die gesamte Erbschaft bzw. der einem zustehende Erbteil. Der Erbe ist verpflichtet, aus dem Nachlass zuerst die Nachlassgläubiger zu bezahlen. Was danach übrigbleibt, muss er nach Wunsch des Erblassers verwenden.

Hinweis:

Welche Nachteile hat die Privatinsolvenz?

Das Insolvenzverfahren unterlag 2020 einer Reform, was nicht zuletzt an der Covid-19-Pandemie lag, die die Debatte über Änderungen von Insolvenzverfahren nicht nur für Privatpersonen mit Schulden erheblich beschleunigte. Seit dem 01.10.2020 erhalten Schuldner demnach eine Restschuldbefreiung bereits nach 3 anstatt nach 6 Jahren.

Der Antrag auf eine Privatinsolvenz unterliegt bestimmten Bedingungen. Das grundsätzliche Einkommen und auch die Summe der Schulden spielen dabei allerdings keine Rolle. Ist eine Privatperson zahlungsunfähig, muss sie zunächst versuchen sich mit ihren Gläubigern außergerichtlich zu einigen. Eine erste Orientierung und Informationen darüber gibt zum Beispiel eine Schuldnerberatung. Beim Versuch einer außergerichtlichen Einigung wird den Gläubigern ein sogenannter „Schuldenbereinigungsplan“ (u.a. Ratenzahlungen oder Erlasse) vorgeschlagen. Dieser Einigungsversuch muss von einer anerkannten Stelle, z.B. einem Anwalt, einer Schuldnerberatung oder der Verbraucherzentrale bescheinigt werden. Scheitert dieser Versuch, kann ein Antrag auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt werden, wofür neben der Bescheinigung über den gescheiterten außergerichtlichen Einigungsversuch noch andere Unterlagen wie das Vermögens-, und Gläubigerverzeichnis eingereicht werden müssen. Mit der Eröffnung der Privatinsolvenz setzt das Gericht einen Insolvenzverwalter (auch Treuhänder genannt) ein. Dieser verwaltet ab sofort und über die Gesamtdauer des Insolvenzverfahrens das pfändbare Vermögen des Schuldners. Nach erfolgreicher Beantragung der Insolvenz beginnt die sogenannte Wohlverhaltensphase. Vor der Reform betrug diese 6 Jahre, inzwischen sind es nur noch 3 Jahre. In dieser Zeit verpflichtet sich der Schuldner zu bestimmten Obliegenheiten. Erfüllt der Schuldner seine Pflichten in den 3 Jahren ist er nach diesem Zeitraum schuldenfrei und kann von null beginnen. Bis dahin erfordert eine Privatinsolvenz vor allem eins – Disziplin.

Sind Insolvenzen öffentlich einsehbar?

Die Einsicht in die Insolvenzdatei ist kostenlos und für jeden möglich.

Neben der Abfrage über das Internet besteht die Möglichkeit, bei jedem Bezirks- oder Landesgericht oder bei dem Landesgericht, das das betreffende Insolvenzverfahren abwickelt, innerhalb der Amtsstunden Einsicht in die Insolvenzdatei zu nehmen. Auch dort sind die Einsichten und kurze Auskünfte aus der Datenbank gebührenfrei.

Wie erfährt Vermieter von Privatinsolvenz?

Hallo Freunde. Ich habe zu meinem Kollegen gesagt, dass dies nur der Fall ist, wenn eine Kaution abgegeben wird. Bei keiner Kaution ist dies nicht der Fall. Kann mir das evtl jemand bestätigen oder täusche ich mich ?

Wie lange dauert es bis die Privatinsolvenz eröffnet wird?

Es gibt viele Ursachen dafür, dass Unternehmen oder Privatpersonen in finanzielle Schieflage geraten können: Seien es geschäftliche Fehlentscheidungen, äußere Einflüsse wie die Corona-Pandemie oder – bei Verbrauchern – plötzliche Arbeitslosigkeit. 

Ist absehbar, dass die Schulden bei den Gläubigern eine Höhe erreicht haben, in der sie sich nicht mehr ohne Weiteres abbauen lassen, bietet die Insolvenz einen Ausweg. 

Wo wird die Restschuldbefreiung veröffentlicht?

Die Bundesländer haben ein gemeinsames Portal zur Veröffentlichung von Bekanntmachungen der Insolvenzgerichte eingerichtet. Sie können hier Veröffentlichungen in Insolvenzverfahren recherchieren, die nach dem Beitritt des jeweiligen Bundeslandes zu dem gemeinsamen Portal erfolgt sind.

Die Europäische Kommission hat am 07. Juli 2014 die Vernetzung der europäischen Insolvenzinformationen eröffnet. Die Daten werden zentral über das Europäische Justizportal verlinkt. Diese Funktion des europäischen e-Justizportals ermöglicht die Suche nach insolventen natürlichen oder juristischen Personen in der EU.

Wie komme ich an eine Liste meiner Gläubiger?

Wie bekomme ich einen Überblick über meine Schulden?

Mithilfe eines Gläubigerverzeichnisses gewinnen Sie einen genauen Überblick über Ihre Schulden. Das ist eine Tabelle, in der Sie jeden Gläubiger mit dem Forderungsgrund und der Schuldenhöhe auflisten. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie hier.

Wie finde ich heraus, wie viele Gläubiger ich habe?

Kann man Schulden Erben ohne es zu wissen?

Vermutet man Schulden im Nachlass, sollte man zunächst die Sechs-Wochen-Frist für Nachforschungen nutzen, etwa Konten überprüfen und Papiere des Verstorbenen durchforsten. Bittler empfiehlt das dringend, „wenn aus der Vergangenheit des Verstorbenen beispielsweise Insolvenzverfahren, Steuerschulden oder Hartz IV bekannt sind.“ Wohnte der Erbe nicht mit dem Verstorbenen zusammen, müssen dessen Hausgenossen ihn zwar nicht in die Wohnung lassen. Doch hat er Anspruch auf Auskunft der Hausgenossen und Besitzer der Nachlassgegenstände über deren Bestand und Verbleib. Von Familienangehörigen über Mitmieter bis hin zum Pflegepersonal sind alle Mitbewohner auskunftspflichtig.

Das Gesetz gibt Erben mehrere Möglichkeiten, die Schuldenhaftung auf den Nachlass zu beschränken – sowohl vorübergehend oder endgültig, als auch einzelnen oder allen Gläubigern gegenüber. Einige haftungsbegrenzende Maßnahmen stellen wir Ihnen nun vor:

Will man vermeiden, irgendwann mit unverhofften Forderungen konfrontiert zu werden, kann ein sogenanntes Aufgebotsverfahren helfen: Man kann diese vorläufige Haftungsbeschränkung innerhalb eines Jahres beim Nachlassgericht beantragen. Die dem Erben bekannten Gläubiger des Verstorbenen werden aufgefordert, dem Gericht binnen gewisser Frist mitzuteilen, welche Forderungen noch offenstehen.

Was dann passiert, erklärt Bittler mit einem Rechenbeispiel: „Ein Nachlass ist 30.000 Euro wert. Die Gläubiger machen 20.000 Euro geltend. Für den Erben heißt das: Er zahlt alle Gläubiger aus und behält die restlichen 10.000 Euro. Nach einem halben Jahr tauchen trotzdem weitere berechtigte Forderungen auf – in Höhe von 15.000 Euro. Der Erbe muss dann aber nur die restlichen 10.000 Euro aus der Erbmasse zahlen, nicht die kompletten 15.000 Euro begleichen. Gab es kein Aufgebotsverfahren, haftet der Erbe zusätzlich für die übrig gebliebenen 5.000 aus seinem Privatvermögen.“

Was passiert nach 1 Jahr Privatinsolvenz?

Wie lange dauert die Wohlverhaltensperiode?

Die in der Privatinsolvenz für die Wohlverhaltensphase angesetzte Dauer beträgt drei Jahre ab der Eröffnung des Verfahrens, wenn der Insolvenzantrag nach dem 30.9.2020 gestellt wurde bzw. wird.

Was passiert während dieser Wohlverhaltensphase?

Bin ich nach 3 Jahren Privatinsolvenz schuldenfrei?

  • Was ist eine Privatinsolvenz?
  • Wer ist dazu berechtigt?
  • Seit wann gibt es die Möglichkeit der Privatinsolvenz?
  • Warum gibt es die Möglichkeit der Privatinsolvenz?
  • Wie viele Menschen gelten als überschuldet und welche Gründe gibt es?
  • Wie viele Menschen nehmen Privatinsolvenzen in Anspruch?
  • Wie funktioniert die Privatinsolvenz genau?
  • Was muss der Schuldner tun?
  • Was hindert Menschen daran, Privatinsolvenz anzumelden?

Wenn einem die Schulden über den Kopf wachsen und man seine Rechnungen, Kredite und Raten nicht mehr bezahlen kann, gilt man als zahlungsunfähig. Dann kann man, sofern man keine selbständige Tätigkeit ausübt, eine Privatinsolvenz anmelden (auch Verbraucherinsolvenzverfahren genannt).

Dabei handelt es sich um eine gerichtliche Schuldenregulierung, an deren Ende – das heißt nach drei Jahren, nach der sogenannten Wohlverhaltensphase – die Restschuldbefreiung steht. Betroffene sind dann schuldenfrei und bekommen eine zweite Chance. 

Dazu berechtigt sind unter anderen Arbeitnehmer, Rentner, ehemalige Selbständige, die weniger als 20 Gläubiger und keine Verbindlichkeiten aus Beschäftigungsverhältnissen mit Arbeitnehmern haben, aber auch Bürgergeld- und Arbeitslosengeld-Empfänger. Ein Einkommen ist also keine Voraussetzung für eine Privatinsolvenz. Bei der Eröffnung des Verfahrens müssen Betroffene ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben.

Für Selbständige gibt es das sogenannte Regelinsolvenzverfahren, das ebenfalls nach drei Jahren mit einer Restschuldbefreiung endet.